Holen Sie in Corona Zeiten der Unsicherheit ein Stück Sicherheit ins Unternehmen zurück. Mit dem Hammer-Tanz-Modell können Szenarien strukturiert entwickelt werden. Diese Szenarien eignen sich nicht nur für Planungsrechnungen, sondern zeigen auch einen Fahrplan durch das schwierige Gewässer.

Eine gute Einschätzung der Entwicklung der Corona-Krise liefert der Text „Der Hammer und der Tanz“. An diesem Szenario entwickeln wir unser Hammer-Tanz-Modell für Unternehmen und Unternehmer. 

Es setzt sich die Erkenntnis des Kontrollverlusts über den COVID-19-Virus durch. Unternehmen aktivieren ihren Krisen-Modus. Sie treffen sofortige Maßnahmen, sichern ihre Liquidität und bereiten eine Anpassung der Kapazitäten vor.

Durch Maßnahmen versuchen die Staaten den Virus unter Kontrolle zu bringen. Die Hammer-Phase beginnt. Viele Unternehmen haben ihre Kapazitäten heruntergefahren (oder schließen sogar) und passen ihre Unternehmen an die Zeit danach an. Sie planen, damit die mittelfristige Phase danach überstanden werden kann.

Die Tanz-Phase wird durch eine Lockerung und eine Verschärfung der Maßnahmen geprägt sein. Beschränkungen bei Reisen und Versammlungen bleiben wahrscheinlich. Weitere Corona-Wellen bedrohen latent die Länder. In dieser Phase werden viele Unternehmen daher nicht voll ausgelastet sein.

Erst wenn ein Impfstoff gefunden oder eine Herden-Immunität erreicht wurde, kann es zur vollen Erholung kommen.

Hammer und Tanz für Unternehmen

Nach einem Bericht des BMI lässt eine Hammer-und-Tanz-Strategie auf eine baldige Lockerung der Sperren hoffen. Die Regierung hat sich dazu noch nicht geäußert. In einem Video erklärt Prof. Schmidt-Chanasit die Hammer-Tanz-Strategie und wie sich die Corona-Krise weiterentwickeln könnte. Danach kann die Hammer-Phase beendet werden, wenn sich die Verdopplungen der Infektionen auf 10 Tage verringert hat. Das sei auch die Größe, die Frau Merkel bei ihrer Entscheidung einsetzt. Mittlerweile geht Sie von mehr als 10 Tagen aus, da die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus länger als erwartet ist.

Einen ähnlichen Verlauf zeigt ein Zeit-Artikel auf. In diesem wird als optimistische Abschätzung der kontrollierten Herden-Immunität ein Jahr und neun Monate berechnet. Der Impfstoff wäre frühestens im Frühjahr 2021 verfügbar.

Das Robert Koch-Institut geht von einer mehrjährigen Dauer der weltweiten Infektionen aus. „Wir gehen von einem Zeitraum von zwei Jahren aus“, so Wieler

Phase I:
Die Erkenntnis

  • Warnsignale wahrnehmen
  • Krisenmodus aktivieren
  • Sofortmaßnahmen treffen
  • Handlungsspielräume schaffen
  • Kapazitätsanpassung vorbereiten

Phase II:
Der Hammer

  • Kapazitäten herunterfahren
  • Szenarien planen
  • Unternehmen anpassen
  • Neustart vorbereiten

Phase III:
Der Tanz

  • Unternehmen neustarten
  • Mittelfristige Beschränkungen antizipieren
  • Kapazität erhöhen

Phase IV:
Die Erholung

  • Normaler Unternehmensmodus
  • Keine Beschränkungen
  • Kapazität auslasten

Planung mit Corona Szenarien

Mit diesem Modell können Sie Szenarien planen. Verwenden Sie dafür mindestens ein Best- und ein Worst-Case Szenario. 

Selbst das Best-Case Szenario sollte nicht zu knapp angesetzt werden. Bundesminister Spahn redet von Monaten, nicht Wochen zur Bewältigung der Krise:

  • Planen Sie daher auch im Best-Case Szenario mit mehreren Monaten massiver Störungen.
  • Machen Sie sich Gedanken, welche Auswirkungen Sie in den einzelnen Phasen auf Ihr Unternehmen erwarten.
  • Denken Sie nicht in Schwarz und Weiß.
  • Auch in der Erholungsphase muss die Nachfrage erst „anspringen“.  

Im Worst-Case Szenario könnte die Tanz-Phase zwei Jahre andauern. In der Tanz-Phase kann es zu weiteren Wellen kommen, die einen Rückfall in die Hammer-Phase notwendig machen könnten.

  • Planen Sie im Worst-Case-Szenario mit längeren Zeiträumen für die Phasen.
  • Unterstellen Sie längere Anlaufphasen bis die Zielumsätze erreicht werden.
  • Gehen Sie davon aus, dass es mindestens einmal zu einem Umsatzrückgang wie in der Hammer-Phase kommt.
  • Rechnen Sie mit Folgen wegen quarantierten Mitarbeitern.

Bei der Planung beider Szenarien kann unsere Checkliste eingesetzt werden. Beginnen Sie mit einer Ertragsplanung und schließen Sie eine Liquiditätsplanung an. Definieren Sie Aktionspunkte, ab wann in Ihren Augen eine neue Phase oder Maßnahmen beginnen. Ein Beispiel wäre Frau Merkel. Diese wartet nicht auf Daten und betreibt Kaffeesatz-Leserei, sondern definiert: Eine Diskussion ist erst angebracht, wenn sich die Neuinfektionen so verringern, dass sie sich erst in über 10 Tagen verdoppeln.

Vorlage für die Corona Planung

Als Vorlage für die eigene Planung kann nachfolgendes Beispiel dienen. Es wird ein Unternehmen unterstellt, das in der Hammer-Phase ein Öffnungs-Verbot hatte.

Best-Case Erkenntnis Hammer Tanz Erholung
Zeitraum 2 Wochen 5 Wochen 6 Monate
Umsatz 90 % Umsätze keine Umsätze, Soforthilfe 30 % Umsatz,
1 Monat 0 % Umsatz
ersten 3 Monate 80 %,
danach 100 %
Kosten keine Anpassungen 100 % Kurzarbeit 75 % Kurzarbeit 20 % Kurzarbeit in den ersten 3 Monaten
Einzahlungen

Stundungen Steuern und Kapitaldienst
1/11-UStVZ
….

Darlehen
Auszahlungen Ausgleich der Stundungen

Kapitaldienst

 

Das Beispiel zeigt, dass die Szenarien gut mit dem Phasen-Modell entwickelt werden können. Durch die strukturierte Planung der Szenarien werden die Auswirkungen der Handlungsoptionen transparent. Konkrete Maßnahmen lassen sich zielsicher umsetzen und mit Bedingungen definieren.